Oskar Pastior

rumänisch-deutscher Lyriker, Schriftsteller und Übersetzer; Werke u. a.: "Vom Sichersten ins Tausendste", "Fleischeslust", "Eine kleine Kunstmaschine. 34 Sestinen", "Villanella & Pantum" (Gedichte); "Die Sauna von Samarkand" (Hörspiel)

* 20. Oktober 1927 Hermannstadt (heute Sibiu, Rumänien)

† 4. Oktober 2006 Frankfurt/Main

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/2012

vom 25. September 2012 (rw), ergänzt um Meldungen bis KW 31/2019

Herkunft

Oskar Walter Pastior wurde 1927 in Hermannstadt (heute Sibiu) im rumänischen Siebenbürgen geboren und gehörte der dortigen deutschen Minderheit an. Von klein auf durch seinen Vater, einen Zeichenlehrer, kulturell inspiriert, wuchs er nach eigenem Bekunden "in einer deutschen Umgebung auf, deutsche Kirche, deutsche Schule, deutsche Bücher".

Ausbildung

1938-1944 besuchte P. das Brukenthal-Gymnasium in seiner Heimatstadt. Im Jan. 1945 wurde er nach dem Einmarsch der Roten Armee in Rumänien zur Aufbauarbeit in die UdSSR deportiert und war fünf Jahre lang – die letzte Zeit in einer Kokerei im Donbass – in Arbeitslagern interniert. 1949 in seine Heimatstadt zurückgekehrt, brachte er sich ab 1950 in Sibiu als Kistennagler und Bautechniker durch. Während des dreijährigen Militärdienstes holte er in Fernkursen das Abitur nach (1953) und begann zwei Jahre später mit dem Germanistikstudium an ...